Nach zwei „Auswege“-Camps
Trotz schwerem Hirnschaden: 18jährige verblüfft ihre Mutter mit „unfassbaren“ Besserungen

NEWSL Janina WEB 250p
Drei Wochen nach ihrer Geburt schädigten eine Blutung und Sauerstoffmangel Janinas* Gehirn irreparabel (* Pseudonym). Seither leidet sie an einer Tetraspastik – krankhaft erhöhter Muskelspannung in allen vier Gliedmaßen –, Motorik und Intelligenz sind schwer retardiert, sie ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Zudem zeigt sie autistische Verhaltensweisen, ist autoaggressiv, schreit und beißt unkontrolliert, wehrt innigen Kontakt ab. Während zweier „Auswege“-Camps machte die inzwischen 18jährige Fortschritte, die ihre Mutter „unfassbar“ nennt.

Wegen einer bakteriellen Infektion und bedrohlich verminderter Fruchtwassermenge kam Janina vorzeitig, im Juli 1995 mit einem Kaiserschnitt in der 34. Schwangerschaftswoche, zur Welt und wurde sofort mit Antibiotika behandelt. Wegen zunehmender Atemnot wurde das Baby während seiner ersten vier Lebenstage künstlich beatmet. In der dritten Woche ergab eine Ultraschalluntersuchung, dass es zu einer Hirnblutung sowie einer erheblichen Schädigung der Hirnsubstanz durch Sauerstoffmangel („periventrikuläre Leukomalazie“) gekommen war. Die fatale Folge: Janina leidet an einer Tetraspastik – krankhaft erhöhter Muskelspannung in allen vier Gliedmaßen –, Motorik und Intelligenz sind schwer retardiert, sie ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Weil ihr Sehvermögen stark gestört ist, „benutzt sie immer noch vorwiegend Mund und Hände, um Dinge zu erkunden, sie fixiert kaum“, berichtet die Mutter. Zudem zeigt Janina autistische Verhaltensweisen; sie ist autoaggressiv, schreit und beißt unkontrolliert, wehrt innigen Kontakt ab.

Physio- und Ergotherapie hatten immerhin dazu geführt, dass sich die Koordination verbesserte; inzwischen „kann Janina gut kauen und schlucken, sich auf dem Boden selbständig fortbewegen, sich selbst drehen und aufsetzen“, erklärte die Mutter, ehe Janina im Juli 2013 erstmals an einem „Auswege“-Camp teilnahm. „Wenn sie großes Interesse an etwas hat, kann sie auch mit den Augen fixieren.“

Während ihrer ersten Campwoche im Sommer 2013 hatte sich Janina anfangs sehr unruhig und aggressiv verhalten, sie kratzte und biss, unentwegt schrie sie – was ihrer Mutter bekannt vorkam: „Mit ihr in den Urlaub zu fahren, war immer eine Katastrophe gewesen. Hinterher war ich so fix und fertig, dass ich anschließend gleich nochmals Ferien nötig gehabt hätte.“
Die Entwicklung, die schon kurz nach Campbeginn einsetzte, bezeichnet ihre Mutter als „unfassbar“: Die junge Frau begann zur Ruhe zu kommen, sie suchte Nähe, streichelte Eltern und Heiler, wirkte „sehr aufmerksam und ganz entspannt“. Schon am ersten Camptag, nach einer energetischen Massage, „habe ich sie noch nie zuvor so schlagartig ruhig und entspannt erlebt“. Über längere Zeit „hielt sie den Kopf gerade. Mehrfach schaute sie mir in die Augen.“ Nachts schlief sie „sehr tief und ruhig“, deutlich länger als gewöhnlich. Erstmals seit acht Jahren stand sie selbstständig auf und unternahm Gehversuche. Einen besonders deutlichen Entwicklungsschub machte Janina, nachdem sie nachts, während sie schlief, von einem Heiler an ihrem Bett behandelt worden war. Seither sei Janina „wie ausgewechselt“, notierte die Mutter in ihrem Camp-Tagebuch. „Ich kann es kaum glauben, bin zwischen Staunen, verhaltenem Hoffen und Ungläubigkeit hin- und hergerissen und brenne darauf, wie es mit ihr weitergeht.“

Wie ging es Janina anschließend? „Sehr gut!“, berichtete ihre Mutter im Mai 2014. „Aus meiner Sicht hat sich ihr Gesundheitszustand gehalten, ihre Beweglichkeit ist geblieben, die im letzten Camp gelernte ‚Aufstehtechnik’ funktioniert immer noch gut.“ Allerdings litt Janina zwischenzeitlich unter familiären Spannungen, nachdem ihre jüngere Schwester einen heftigen pubertären Abgrenzungskrieg gegen die Mutter begann, wobei sie über 30 Kilo abnahm. „Irgendwann“, sagt die Mutter, „war ich mit meinen Kräften am Ende“, sie erlitt einen Hörsturz, sieben Wochen verbrachte sie in einer psychosomatischen Klinik. Unter diesen Umständen „ging es Janina, wie uns allen, im vergangenen Jahr gar nicht gut.“ Inzwischen habe sich der Konflikt aber etwas entspannt, „und das merken alle, ganz besonders Janina.“

Und auch während des Therapiecamps in Rödinghausen
„haben die Symptome deutlich nachgelassen“, wie die Mutter abschließend im Eltern-Fragebogen notierte. Erneut sei ihre Tochter „viel ruhiger geworden, noch bewegungsfreudiger. Sie nimmt Kontakt mit anderen Menschen auf.“ Auch Janinas Allgemeinbefinden habe sich „deutlich gebessert. Sie bringt viel mehr Worte hervor, lautiert passend, kann eigene Wünsche verständlich machen. Wir würden gerne wiederkommen.“ Auch auf den leitenden Camparzt wirkte Janina diesmal „ruhiger und zufriedener.“

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