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Das 18. Therapiecamp der Stiftung Auswege
”Ultragut, dass es diese Camps gibt”

NEWSL SB Juni15 CamphausAuch beim 18. Therapiecamp der Stiftung Auswege, das vom 30. Mai bis 7. Juni 2015 in Schwarzenborn nahe Kassel stattfand, führten unkonventionelle Behandlungsangebote wieder zu erstaunlichen Besserungen: diesmal bei 16 von 21 Patienten, die eine Vielzahl von chronischen Leiden mitgebracht hatten. Ungünstige Umweltbedingungen vereitelten eine noch erfreulichere Gesamtbilanz. (Foto re.: unser Camphaus, eine komfortable Jugendherberge auf dem Hohen Knüll. Landschaftsfotos unten: die unmittelbare Umgebung unseres Camphauses.)

Zwölf Neulinge, aber auch neun „Wiederholer“, begleitet von 16 Angehörigen, nahmen an unserem ersten Therapiecamp dieses Jahres teil. 43 verschiedene Diagnosen, die 65mal NEWSL SB Juni15 Gruppenfotovorlagen, brachten die neun minderjährigen und zwölf erwachsenen Patienten mit: von Epilepsie (7 Fälle) über chronische Schmerzen (5), Allergien (2), Tinnitus, rheumatische Erkrankungen und Entwicklungsverzögerungen – bedingt durch genetische Defekte, Hirnschäden oder Epilepsien - bis hin zu Depressionen (8), Angstzuständen und Panikattacken (4), chronischer Erschöpfung (4), AD(H)S (2), Autismus, Magersucht und Schlafstörungen. Fast alle Patienten – der jüngste zwei Jahre alt, der älteste 68 - waren „multimorbid“, mit bis zu zehn gesundheitlichen Belastungen. (*: Pseudonyme, zum Schutz der Betroffenen; Foto li.: Gruppenfoto am vorletzten Camptag.)

Spenden machten Teilnahmen möglich

Spenden ermöglichten es der Stiftung Auswege, diesmal fünf bedürftige Patienten zu 50 bis 100 Prozent zu bezuschussen, die andernfalls nicht hätten teilnehmen können. Dass ihnen die Heilwoche in Schwarzenborn besonders gut tat, freut uns sehr: Bei dem angeblich verhaltensgestörten Gregor* (15) beispielsweise, der wegen kinderpsychiatrisch Wolkenherzattestierter ADHS lange Zeit in psychotherapeutischer Behandlung und angeblich auf Ritalin angewiesen war, konnten bei Campende keinerlei Symptome mehr festgestellt werden. „Am letzten Camptag“, berichtet seine Mutter, „fragte er mich, wann wir wiederkommen – er habe sich hier so wohl gefühlt. Und das von einem 15-jährigen Pubertierenden!“

Bei der 36jährigen Janine*, einer weiteren bezuschussten Patientin, ließen in Schwarzenborn andauernde Schmerzen im Rücken, aufgrund eines Bandscheibenvorfalls, und arthrosebedingt in den Knien „deutlich“ nach, wie sie abschließend in einem Patienten-Fragebogen angab: „Meine Rückenschmerzen sind fast komplett verschwunden, meine Schulterschmerzen vollständig, und auch beide Knie sind schmerzfrei.“ Seit ihrem 14. Lebensjahr war Janine „immer mal wieder“ ins schwarze Loch der Depression gefallen, mit „Angstzuständen – finanziell, Zukunfts- und Versagensängsten -, Panikattacken, Schlaf-, Essstörungen und sozialem Rückzug“. Auch in dieser Hinsicht erlebte sie nach eigenen Angaben „eine deutliche Besserung: Hier bin ich ruhig, gelassen und selbstbewusster geworden, habe keine Angst mehr vor der Zukunft, sehe einiges ganz anders“.

Ebenfalls ein leichtes Nachlassen von Arthrosebeschwerden erlebte Janines Mutter Valentina* (63). Hingegen verschlimmerten sich „leicht“ Magen/Darmbeschwerden, die ihr seit über 30 Jahren zu schaffen machen, „mit Durchfall bei jedem Stuhlgang, Krämpfen, Völlegefühl (‚Stein im Magen’), Blähungen, Kribbeln, Unruhe und Spannungsgefühl im Bauch“; immerhin seien ihre Bauchschmerzen „erträglicher“ geworden, wie sie ihrer Heilerin Maja Petzold abschließend angab. „Hier ist eine Darmsanierung dringend nötig“, urteilte Teammitglied Dr. André Peter, „vorher scheint mir keine Verbesserung möglich.“

Erstaunliche Fortschritte bei entwicklungsverzögerten Kindern

Besonders gut taten die Camptage drei kleinen Mädchen, deren körperliche und geistige Entwicklung stark verzögert verläuft, aufgrund eines genetischen Defekts bzw. bedingt durch eine Epilepsie. Die dreijährige Anita* sagte elf neue Wörter – „das ist unglaublich“, wie ihre fassungslose Mama notierte. „Auffällig“ fand sie auch, „wie offen und aufmerksam Anita gegenüber den Therapeuten ist“; eine Heilerin wurde von der Kleinen kontaktfreudig angelächelt, eine andere klar und deutlich mit deren Vornamen begrüßt.

Nadja Anita MiriamDie ebenfalls entwicklungsverzögerte Miriam* (3) wirkte auf ihre Eltern während der Camptage „allem sehr aufgeschlossen und aufgeweckter, mit Energien erfüllt“.

Bei unserer jüngsten Teilnehmerin, der zweijährigen Nadja*, hatte ein seltener Gendefekt – eine Mutation in der DNA-Sequenz SCN8A – nicht nur zu Epilepsie und arterieller Hypotonie geführt, sondern auch ihre körperliche und geistige Reifung erheblich verlangsamt. „Motorisch ist sie nicht einmal auf dem Stand einer Einjährigen“, hatten uns ihre Eltern vorab mitgeteilt. „Sie kann weder robben noch krabbeln noch laufen“, es gelinge ihr lediglich, sich selbst aufzusetzen. Vor den Augen der Campärztin Dr. Dorothea von Stumpfeldt stand die Kleine, nach wenigen Heilsitzungen, für kurze Zeit am Bett, und an den Händen der Eltern unternahm sie Gehversuche.
Bei dem 14jährigen Phil* hatte eine Rolando-Epilepsie – die häufigste „fokale“, d.h. von einem begrenzten Areal der Hirnrinde ausgehenden Epilepsie des Kindesalters – unter anderem Grob- und Feinmotorik beeinträchtigt und Bewegungsabläufe verlangsamt. Entsprechend unbeholfen mühte sich der Junge bei Campbeginn damit ab, in unserer täglichen Ergotherapiegruppe den Werkstoff Filz zu bearbeiten. Doch nach wenigen Heilsitzungen filzte er erstaunlich geschickt und flink; er spielte Fußball und sogar Tischtennis, ohne deutliche Beeinträchtigungen. (Fotos o.: Teammitglied Dr. Thomas Baumgärtner; u. von li. nach re.: Nadja, Anita, Miriam.)

Verhaltensgestörter Junge „völlig symptomfrei“

MartinAls „völlig symptomfrei“ erlebte ein Vater seinen dreijährigen Sohn Martin* (re.) bei Campende: „Er ist insgesamt viel ruhiger geworden“, notierte er in einem Fragebogen. Der aufgeweckte Junge, jüngstes von fünf Kindern kurdischer Eltern, hatte „erhebliche Entwicklungsrückstände in allen relevanten Bereichen“ aufgewiesen, wie Psychologen und Ärzte einer Frühberatungs- und Frühförderstelle Anfang 2015 feststellten. Eine IQ-Testung habe „Hinweise auf eine schwere kognitive Einschränkung“ ergeben, so heißt es in ihrem Bericht. Auch hinsichtlich motorischer Fertigkeiten, Ausdauer, Konzentrations- und Kooperationsfähigkeit bleibe Martin deutlich hinter Gleichaltrigen zurück. „Er kann noch nicht richtig sprechen“, hatten die Eltern im Anmeldeformular vermerkt, „haut gerne ab, spielt nicht mit anderen Kindern, ist sehr unruhig.“ Noch „am ersten und zweiten Camptag“, schrieb Martins Vater abschließend, „hatte ich mir gedacht, das wird hier nichts. Aber vom dritten Tag an änderte sich das sehr.“

NEWSL SB Juni15 Umgebung3Auch erwachsenen Patienten taten die Camptage gut

Bei der ältesten Teilnehmerin, der 68jährigen Brustkrebspatientin Irmgard*, ließen anhaltende Schmerzen, die von Metastasen und Verspannungen herrührten, erheblich nach. Darüber hinaus „habe ich meine innere Ruhe wiedergefunden“. Dabei hatte sie, wie häufig zu Beginn erfolgreicher Heilbehandlungen, zunächst eine beunruhigende „Erstverschlimmerung“ erlebt: Unmittelbar nach der allerersten Heilsitzung „verschlechterte sich mein Befinden, mir wurde übel, der Magen rebellierte, die Schmerzen verstärkten sich“. Doch schon am darauffolgenden Morgen „wachte ich zum ersten Mal seit langem ohne Schmerzen auf“.

„Deutlich nachgelassen“ haben schwere Depressionen, die Silke* (54) seit 1994 belasten, nachdem ihre erste Ehe in die Brüche gegangen war. Wiederholt war sie deswegen NEWSL SB Juni 15 Umgebung2stationär und teilstationär psychiatrisch behandelt worden. Im „Auswege“-Camp „habe ich wieder Zuversicht gefunden. Die neuen Ideen, die ich mitbekam, lassen mich ruhig in die Zukunft schauen.“ In Schwarzenborn sei ihr „bewusster geworden, aus welchen Gründen manches entstanden ist“ – und dass sie lernen muss, „loszulassen, Abstand zu nehmen, sich selbst und Anderen zu verzeihen, sich selbst zu lieben“. Auf das Teammitglied Dr. André Peter machte Silke am Ende „einen fröhlichen, gelösten Eindruck“.

Bei der 30jährigen Maria* ließen während der neun Tage in Schwarzenborn Symptome einer langjährigen Depression und Magersucht zumindest „ein wenig“ nach, wie sie abschließend feststellte. „Ich bin gelassener geworden. Mein Appetit ist regelmäßig ausgeprägt.“

Leichte Veränderungen, die Hoffnung machen, erlebte der tinnitusgeplagte Christoph (44): Der ständige Pfeifton auf beiden Ohren, der seine Arbeit als Musiker und Toningenieur immer stärker beeinträchtigt hatte, „schwankte während des Camps sehr stark“, wie er berichtete; „bei manchen Behandlungen verlagerte er sich auf die rechte Seite, was so noch nie aufgetreten ist. Links war er zu dieser Zeit nur sehr schwach wahrnehmbar. Die Ohren fühlen sich etwas ‚offener’ an.“

Tics und Zwänge lassen nach, eine begleitende Depression ebenfalls

Von den neun Tagen in Schwarzenborn profitierte auch der 28jährige Roland*, ein besonders stark belasteter Campteilnehmer. Schon in der Grundschule war er immer wieder damit aufgefallen, dass er unvermittelt brummte oder summte, Laute wie „huh“ oder „hi“ von sich gab. Zu diesen vokalen Tics (von frz. tic: „nervöses Zucken“) kamen bald motorische wie Zunge herausstrecken, Grimassieren, sich am Hemd ziehen oder Schulterzucken. Vor Campbeginn kamen sie täglich und fast durchgängig vor, überwiegend als Schniefen, Räuspern, Blinzeln, den Mund verziehen, die Nase rümpfen, die Schultermuskeln anspannen, die Arme ausstrecken, die Handgelenke strecken, mit dem Ellenbogen auf den Tisch hauen. Weil er dabei oft die Muskeln stark anspannt, leidet er an Schmerzen, besonders in der rechten Schulter. Roland hat ein „Vorgefühl“ für seine Tics: Kurz bevor sie einsetzen, spürt er „im Kopf eine Art Anspannung“. Neuropsychiater sprechen von einem „Tourette-Syndrom“, so benannt nach dem französischen Arzt Georges Gilles de la Tourette (1857-1904), der das Krankheitsbild erstmalig beschrieb.
NEWSL SB Juni15 Umgebung1Mit 14 Jahren begann Roland vielerlei Gedanken- und Handlungszwänge zu entwickeln, die ihn seither fortwährend quälen und im Alltag massiv einschränken. So „müsse“ er bestimmte Dinge anfassen, hochheben oder symmetrisch anordnen. Unterwegs „müsse“ er umkehren, wenn ihm etwas aufgefallen sei, um zu kontrollieren, dass er nichts vergessen oder verloren habe; unterlasse er das, spanne er sich immer mehr an, was „kaum auszuhalten“ sei. Auch fühle er sich gezwungen, bestimmte Handlungsabläufe gedanklich immer wieder durchzugehen, bis sie „perfekt“ sind. Unter seinen Einschränkungen leidet Roland derart, dass sich eine depressive Störung entwickelt hat. Vier stationäre Psychiatrieaufenthalte zwischen 2002 und 2008 halfen nicht, vielerlei Medikamente dämpften die Symptome nicht ausreichend, nur zeitweilig und mit unangenehmen Nebenwirkungen verbunden. Seit 2007 lebt Roland in einer betreuten Vierer-Wohngruppe eines sozialpsychiatrischen Hilfsvereins, wo er Schachteln sortiert.
Wie rasch und weitgehend sich Rolands psychische Verfassung und Sozialverhalten im Campverlauf änderten, verblüffte seine mitgereiste Mutter: Beim Abschlussfest übernahm er „die Aufgabe als Grillmeister, stand dazu und wollte gar nicht mehr aufhören, es machte ihm richtig Spaß.“ An einem überdimensionalen Gruppenbild, auf einer meterlangen Tapetenrolle, „malte er freiwillig mit. Das ist toll und sehr ungewöhnlich für ihn.“ Auf einer Skala von -5 („viel schlechter geworden“) über 0 („unverändert“) bis +5 („viel besser geworden“) schätzte Roland selbst abschließend das Ausmaß, in dem sich seine seelische Verfassung während des Camps veränderte, mit +3 ein. Seine Zwänge hätten „ein wenig“ nachgelassen. Und auch sein Heuschnupfen „scheint wirklich besser geworden zu sein“.

Unheilvolle Konstellationen

Mit einem besonders tragischen Schicksal konfrontierten uns Sonja* (57) und ihre Tochter Mandy* (38). Beide hatten sich 1994 eine Fischvergiftung namens Ciguatera zugezogen, die bei ihnen den schlimmstmöglichen Verlauf nahm: Die aufgenommenen Neurotoxine führten zu degenerativen Veränderungen im Gehirn und zentralen Nervensystem, die massive Symptome hervorriefen und ihre Lebensqualität immer schwerer beeinträchtigen. Zudem liegt bei beiden eine MCS vor, eine Überempfindlichkeit gegen unterschiedlichste NEWSL SB Juni15 Umgebung4Chemikalien, einschließlich Medikamente. Die zutiefst verzweifelte Tochter machte während der Camptage einen heftigen psychotischen Schub durch. Rund 25 Heilsitzungen bei mehreren Teammitgliedern beruhigten die junge Frau zumindest zeitweilig, öffneten sie für Gespräche, verschafften ihr ein paar Stunden Schlaf und ersparten ihr eine Notfall-Einweisung in die Psychiatrie. „Jeder vom ‚Auswege’-Team“, schrieb Sonja rückblickend, „war Mandy gegenüber einfühlsam, liebevoll und hilfsbereit, jeder gab mir Unterstützung im Umgang mit ihr.“
In ohnmächtiger Sorge um ihr Kind war die Mutter derart erschöpft und in einer so desolaten seelischen Verfassung, dass sie sich auf unsere Therapieangebote kaum einlassen konnte. Trotzdem „hat sich bei mir durch die Behandlungen und Gespräche mit den ‚Auswege’-Therapeuten“ – bei 16 Terminen – „eine Verbesserung meines Allgemeinbefindens eingestellt“, konstatierte sie abschließend; „ich fahre motiviert und gestärkt nach Hause.“ Und immerhin ließen bei ihr Symptome einer Borreliose „ein wenig“ nach.

Auch die 16jährige Elli*, Epileptikerin seit ihrem fünften Lebensjahr, war psychisch zu belastet, um aus unserem Camp ebenso viel mitzunehmen wie bei ihrer ersten Teilnahme im Herbst 2014. Offenkundig litt sie unter der schweren Depression ihres Vaters und der bedrohlichen Beziehungskrise der begleitenden Eltern, für die sich Elli grundlos mitverantwortlich fühlte. Kurz nach ihrem ersten Campaufenthalt, zwischen Dezember 2014 und Januar 2015, hatte Elli, nach Angaben ihrer Mutter, „eine völlig anfallsfreie Phase von fünf Wochen“ erlebt – „zum ersten Mal seit elf Jahren!“

Dunkelfeld-Mikroskopie bestätigt Fortschritte

Ein Teammitglied, die Heilpraktikerin Marta Belz, nahm zwischen dem ersten und sechsten Behandlungstag von einem Großteil der Patienten Blutproben, um festzustellen, ob sich gesundheitliche Veränderungen dunkelfeldmikroskopisch bestätigen lassen. Als Skala dienten Schulnoten: von 1 („sehr gutes Blutbild“) bis 6 („sehr schlechtes Blutbild“), abhängig davon, welche und wieviele Indikatoren für Störungen vorlagen: zum Beispiel NEWSL SB Juni15 Umgebung5typische Hinweise auf eine Übersäuerung des Bindegewebes, auf Darmbelastungen, auf Mikroorganismen, Toxine, Schwermetalle u.a. Tatsächlich verbesserten sich nach diesem Maßstab die Blutbilder nahezu kontinuierlich von Tag zu Tag: Während sich am 31. Mai noch eine Durchschnittsnote von 5,66 ergab – mit ausnahmslos Fünfen oder Sechsen -, lag sie am 5. Juni bei 3,50; nun konnten zweimal die Note 1, je einmal eine 2 und eine 3 vergeben werden.
Die Dunkelfeldmikroskopie, eine seit über 250 Jahren bekannte Variante der Lichtmikroskopie, führt zu einem dunklen Bildhintergrund, vor dem sich die zu beobachtenden Strukturen hell abheben. Dadurch können von durchsichtigen Objekten mit nur sehr geringem Kontrast gut aufgelöste, kontrastreiche Bilder erzeugt werden, ohne dass eine vorherige Färbung des Präparats erforderlich ist. Besondere Bedeutung in der Alternativmedizin hat die Beobachtung des „vitalen“, also lebenden Blutes. Anknüpfend an den Pionier der Vitalblut-Untersuchung, den Zoologen und Bakteriologen Prof. Dr. Günther Enderlein (1872-1968), zielt die Dunkelfeld-Diagnose darauf, Anzahl und Wachstumsgrad von Mikroorganismen im Blut festzustellen, darüber hinaus aber auch den Zustand einzelner Organe, Organsysteme und Körperregionen zu erkennen. Dadurch werden häufig Krankheiten erkennbar, lange bevor diese ausbrechen und zu Beschwerden führen.

NEWSL SB Juni15 Umgebung7Umweltbelastungen sabotierten Therapien

Die festgestellten Besserungen waren um so erfreulicher, als unser Therapeutenteam unter ungünstigen Umweltbedingungen arbeiten musste: Unser Domizil, eine komfortable Jugendherberge mit eigenem Restaurant und Hallenbad auf dem Knüll, einem idyllischen Naturschutzgebiet im osthessischen Bergland, war umstellt von fünf Windrädern und einem Sendemast, nur wenige hundert Meter entfernt. Infraschall und Elektrosmog beeinträchtigten nicht nur manche Teammitglieder, sondern auch mehrere angereiste Patienten und ihre Angehörigen: Sie berichteten von einem allgemeinen Unwohlsein, Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Am deutlichsten reagierten drei junge Epileptiker, die von früheren Campteilnahmen enorm profitiert hatten: Während der Campwoche traten ihre Anfälle auffallend häufiger und heftiger auf als vorher und anschließend.

Vielfältige Hilfsangebote

NEWSL SB Juni15 HierathsEhrenamtlich im Einsatz waren diesmal eine Ärztin (Dr. med. Dorothea von Stumpfeldt), zwei Heilpraktiker (Dr. Thomas Baumgärtner, Marta Belz), fünf Geistheiler (Ute Grotemeier, Horst Klein, Dr. André Peter, Maja Petzold, Mario Walz, Albert Weinzierl), neben weiteren Fachkräften: der Klangtherapeutin Birgit Sauerbier, den Pilotwal-Sound-Therapeuten Frank und Sandra Hierath, der Filzkünstlerin Berta Knab sowie den Pädagoginnen Maria Längert und Leonie Malcher. Das breite Spektrum der Hilfsangebote reichte von Meditation und Entspannungstechniken über Akupunktur, Neuraltherapie, Reflexzonentherapie, Dunkelfeldmikroskopie, WasserShiatsu in Verbindung mit NEWSL SB Jun15 Frank HierathOriginallauten von freilebenden Walen (“Pilotwal Sound Therapie”, Fotos li. und re.), verschiedene Formen Geistigen Heilens, Gesprächstherapie und spirituelle Lebensberatung bis hin zu Ergotherapie. Allen Teammitgliedern, die für dieses Camp eine Woche lang ihre Praxen schlossen und einen entsprechenden Einnahmeausfall in Kauf nahmen, gilt unser herzliches Dankeschön, wie auch den neunzehn Heilern, die unsere Arbeit mit Fernbehandlungen begleiteten: Carmen Abele, Hans Albrecht, Ilona Bayer, Sabine Bendlin, Welf-Dieter Eckert, Sigrid und Klaus Michael Ellmer, Bärbel Glosauer, Annemarie Geisreiter, Brigitte Habermann, Silvia Haupt, Dorina Horeczky, Birgit Krämer, Gabriele Mayen, Franziska Montag, Eugen F. Müller, Volker Murawski, Monika Strudthoff, Andreas Wegener. Ebenso danken wir drei Heilern, die unserer Einladung zum „Schnuppern“ folgten und uns einen Tag lang besuchten, um Abläufe, Atmosphäre und Beteiligte in unserem Camp kennenzulernen: Owawe Geermann, Stephanie Heitz und Dieter Kuhlmann.

Einhelliges Lob von Patienten und Angehörigen

In Tagebüchern und Fragebögen fanden ausnahmslos alle Campteilnehmer lobende Worte für das Erlebte. So erfuhr Krebspatientin Irmgard* „sehr viel Verständnis und Liebe von seiten der Therapeuten“. – „Wie immer einzigartige Menschen, eine tolle Familie“ erlebte, bereits zum neunten Mal, die verlusttraumatisierte Pamela* (50), die über den Tod ihres Mannes auch mehr als zwei Jahre später noch immer nicht hinwegkommt und nach jedem Campaufenthalt zuhause „wieder in ein schwarzes Loch fällt“. – „Es gibt hier so viele liebe Menschen, die einem helfen wollen“, staunte die Mutter des Tourette-Patienten Roland*. – „Es ist toll, dass so viele verschiedene Heiler und Therapeuten dabei sind, die auch so unterschiedlich arbeiten“, finden die Eltern der entwicklungsverzögerten Anita*. „Dadurch haben wir sehr viele Informationen und Impulse mitnehmen können. - „Ich bin kein großer Schriftsteller, daher fasse ich mich kurz“, resümierte Tinnitus-Patient Christoph*: „Von der ganzen Idee und wie diese umgesetzt wird, bin ich positiv überrascht. NEWSL SB Juni15 Umgebung6Überwältigt bin ich von der ganzen Atmosphäre und vor allem davon, mit welcher Offenheit und Hingabe das Team arbeitet. Das kann man kaum in Worte fassen. Vielen Dank dafür!“ - Aus Russland angereist war eine Mineralogin der Universität St. Petersburg mit ihrem epilepsiekranken Jungen; auch für sie war „diese Woche wirklich eine wunderschöne Zeit, die ich gar nicht erwartet hatte. Die ‚Auswege’-Idee ist toll!“ - Für Martina, die mit ihrem schwerbehinderten Elias (9) und dem ADHS-diagnostizierten Gregor* (15) bereits zum sechsten Mal an einem Camp teilnahm, „ist es immer wieder ein ‚Heimkommen’. Es ist gut, dass es diese Camps gibt. Nein, es ist ultragut.“

Am wenigsten Lob hätten wir von der verzweifelten Sonja* (58) erwartet, die hilflos miterleben musste, wie der tragische Fall ihrer Tochter Mandy unser Team trotz allen Bemühens überforderte, zumindest innerhalb nur einer Behandlungswoche. Doch ausgerechnet sie äußerte sich am Ende besonders anerkennend: „Das ‚Auswege’-Camp ist eine außerordentlich tolle Sache - für Menschen wie Mandy, die von der Schulmedizin aufgegeben sind, eine hervorragende Hilfe, wieder Mut zu bekommen und neue Hoffnung zu schöpfen. Jeder in diesem ausgesprochen kompetenten Team war bemüht, Auswege aufzuzeigen, für jeden noch so schwierigen Gesundheitszustand Hilfe und Unterstützung zu geben. Wenn Krankenkassen und Schulmedizin keine Hilfe mehr sehen – hier wird gezeigt, dass sie möglich ist.“

                                                                                                                                   (HW)

 

 

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